WANDERRITT MIT ERWACHSENEN
Da gibt es für Jugendliche/Kinder/Teenager/ setzen sie ein beliebiges Wort für diese Spezies ein. ..,
einiges zu beachten.
§1 Wann immer vorhanden wird Alkohol zu sich genommen.
§2 Die Chaoten sind meist nicht die Minderjährigen.
§3 Nach dem ersten Tropfen Alkohol kann der Tag lustig werden (Dieser fließt meist schon bei
Tripbeginn, sprich morgens)
§4 Egal, wie viel du von Pferden und Co. Verstehst: die Erwachsenen wissen eigentlich immer
weniger als du, es aber immer besser…
Ich, 15, habe mich wagemutig auf eine solche Reise begeben. Allein mit 8 Erwachsenen eine Woche
zu Pferd durch Italien.
Es begann alles an einem friedlichen Samstagabend. An diesem Tag waren wir morgens schon mit 5
Leuten (4 Erwachsenen) ausreiten gewesen. Am Abend allerdings verschlimmerte sich die Situation.
Eine Invasion „älterer“ Leute strömte durch die Tür in das gemütliche Steinhaus. Ab diesem Tag
musste ich das Essen statt mit 4 hungrigen Menschen mit 8 teilen. Doch das war noch nicht genug.
Trotz erhöhter Anzahl der Gäste blieb die übliche Stallarbeit an der einzigen, wirklich
verantwortungsbewussten Person hängen: mir. Was diese ausgehungerten Personen betrifft, diese
saßen zu sechst am Tisch und warteten bei einem Glas Weiß-/Rotwein auf das seeehr lekkere Essen.
Bereits zu diesem Zeitpunkt stellte sich der gerade einmal minimale Unterschied zwischen
Holländern, Deutschen, Österreichern und Italienern in Bezug auf Alkohol dar. Das Essen, zubereitet
von erwachsener Person Nummer 7, ließ nicht lange auf sich warten und Nummer 8 half mir im Stall
(seehr nett). Alles in allem war es trotz Invasion ein sehr unterhaltsamer Abend (auch Dank
sämtlichem Alkohol) bei dem viel gelacht wurde.
Frühstück um 8 Uhr. Das ist wohl etwas, das den älteren Leuten etwas leichter fällt, das frühe
Aufstehen. Vor allem, wenn man sich nicht, auf Grund einer negativen Erfahrung, die gesamte Nacht
vor einem Skorpion unterm Kissen fürchten muss. Nachdem dann die Reisestrecke auf der Karte
begutachtet wurde, stieg die Vorfreude auf die Stunden im Sattel und die damit verbundenen
Knieschmerzen, naja fast, eigentlich nur auf ersteres. Ein persönlicher Tipp an alle folgenden Reiter:
lasst euch nicht von der theoretischen Länge der einzelnen Tage laut Karte abschrecken. In
Wirklichkeit sind sie immer länger. Dann begab sich die Truppe in den Stall. Dort wurden den
Invasanten ihre Pferde vorgestellt und alle begannen eifrig zu putzen und zu entkletten. Auch hier ist
man als jüngstes Mitglied bevorzugt, sich eines der Pferde auszuwählen, während die restlichen
Teilnehmer eines zugeteilt bekommen. Der Eifer verließ viele beim Anblick der schweren Sättel,
welche auf den Rücken des Pferdes zu wuchten gewusst wurden. Dazu gesagt befindet man sich in
der Rolle des Minderjährigen in der privilegierten Rolle, den Sattel von einem der Erwachsenen aufs
Pferd gelegt zu bekommen. Nach diesem kräftezehrenden Kampf wurde sich in Form eines lekkeren
Mittagessens gestärkt. Am frühen Nachmittag begaben sich die Erwachsenen, im Gegensatz zu dem
jüngeren Teilnehmer, nach dem fetten Mittag eher schwerfällig auf ihre Pferde. So begann der erste
Teil des Trails ohne große Probleme oder Komplikationen, abgesehen von beginnenden Knie- und
Poschmerzen ab Stunde 3 bei Jung und Alt. Da wurde sogar ich nicht verschont. Die Rolle des
jüngsten Mitgliedes ist allerdings auch benachteiligt, wenn es um das Aufheben heruntergefallener
Dinge geht. Dann wird das problemlose Auf- und Absteigen gerne in Anspruch genommen.
Auch während eines Rittes gibt es einige Regeln bei den Erwachsenen zu beobachten:
§5a) Die Blase der Damen ist allgemein etwas schwächer.
§5b) Diesem kann man mit einem laut gerufenen “Pausa idraulica “nachkommen, welches allen klar
macht, welchen Druck man zu beseitigen hat.
§6 Als Minderjähriger sollte man nicht bei allen Gesprächen zuhören.
Die vierbeinigen Protagonisten wurden an diesem Abend auf einer Wiese freigelassen und die
großen Zweibeiner sowie auch ich mit dem Auto zurückgefahren. Dort gab es im Bistro des Chefs ein
lekkeres Essen, welches von allen Seiten gelobt wurde. Besonders der extrem schokoladige
Schokokuchen, welcher uns die verbrannten Kalorien mit einem Schlag ums doppelte wieder
zugeführt hat. Danach ging es für alle ins Bett. (Der tägliche Alkoholkonsum wird nicht erwähnt)
Der erste lange Reittag. Nachdem uns 3 weitere erwachsene Italiener zurückgefahren haben und
vorher die Koffer gepackt wurden, putzten wir unsere Pferde und ich ließ mir meins satteln. Dann
ritten wir gegen 10 Uhr los durch die Pampa Molises in Richtung Abruzzo. Wir kämpften uns viel
durch zugewachsene Wege und verzehrten eine Unmenge an Brombeeren. Das Mittagessen gab es
in Form eines Picknicks im Wald. Nach der lekkeren Frittata verfielen einige der Erwachsenen in
einen Dämmerschlaf. Uns fiel auf, dass bei Barone etwas nicht stimmte… Der Sattel hing unterm
Bauch. Und wessen Pferd war es? Ein Tipp: lesen Sie §2. Danach kämpften wir uns weiter durch die
Sträucher und genossen so einige Aussichten. Ein weiterer lustiger Moment wurde uns dank §2, Ebbe
und ihrem Sattel, kurz vor Ende des Reittags beschert. Erwachsener Nummer 2 versuchte auf sein
Hottehü aufzusteigen. Dabei machte ihm der Sattel, das Pferd, die Hose und die falsche Seite, von
der er aufstieg, einen Strich durch die Rechnung. Somit wurde Erwachsenem Nummer 8 und mir ein
recht lustiger Anblick geboten. Erwachsener Nummer 2 lag neben seinem Pferd im Gras und wir alle
lachten „ein wenig“. Nachdem er es dann auf seine Stute geschafft hatte, ritten wir den anderen
nach und beendeten den Tag problemfrei. Die Pferde standen auf zwei Paddocks aufgeteilt auf
einem Reiterhof, auf dem es für uns auch Abendessen gab. Gegen 23 Uhr liefen wir dann die 500 m
ins Hotel. Ich muss sagen, dass entgegen meiner Erwartungen dieser lange Tag doch recht entspannt
und gar nicht mal so anstrengend war. Dennoch fielen wir abends KO ins Bett.
Der nächste Tag begann, wie der vorherige endete. Mit Alkohol. Na gut: fast. Das Erste, was es gab,
war Kaffee. Der Alkohol kam danach. Wir ritten wieder durch jede Menge Gebüsch dem Trampelpfad
nach. Auch vor Koppeltoren machten wir nicht Halt. Damit es uns nicht langweilig wurde, hatten wir
ja Erwachsenen Nummer 2 dabei. Und der macht jeden Quatsch mit. So haben wir, in einer
fünfminütigen Pause mal ein bisschen voltigiert. Natürlich nichts Anstrengendes und nur im Stehen.
Man will die Alten ja nicht überfordern. Wir hatte anschließend noch ein paar wirklich tolle
Aussichten und Mittag an einem Felsen. (Natürlich mit 2 Flaschen Wein und Bier). Nach der
entspannten Pause ging es bergab. Am Fuß des Berges wurden wir während der nächsten Klopause
von einem Hengst überrascht. Das Päuschen wurde schnell beendet und wir haben die Koppel eilig
verlassen (wir hatten mindestens eine rossige Stute dabei). Zum Abschluss kam das Beste vom Tag.
Der laange Galopp. Auch hier wurde beispielsweise beim Verlieren einer Jacke das problemfreie Auf-
& Abspringen meinerseits in Anspruch genommen. Um nochmal §2 aufzunehmen, so verlor Nummer
4 seinen Steigbügel im Galopp und rief, um alle anzuhalten, er hätte seine Trense verloren. Allerdings
fraglich, wie das möglich sein sollte, er hatte seine Zügel ja noch in der Hand. Man merkt, es wird
wirklich nie langweilig mit einem Haufen Verrückter.
Mittwoch begann wie immer früh und mit einem lahmenden Pferd, meins… Ach ja klar, der Alkohol
war auch da. An diesem Tag habe ich also 3x das Pferd gewechselt und das z.T. in Rekordzeit
zwischen den Galoppaden und zur Verwunderung von sämtlichen Erwachsenen. Junge Menschen
sind bekanntlich flexibel. Wir machten erneut einen schönen langen Galopp und nutzten junge
Augen, um ein Hirschgeweih zu finden. Danach kletterten wir ein paar Trampelpfade entlang und
besuchten den Mond. Hier gab es erneut ein lekkeres Mittag und schöne Aussichten. Anschließend
sind wir durch die Mondlandschaft galoppiert und an einer Schaf- und Hundeherde vorbeigeritten.
Von oben ging es dann die steile Skipiste zu Fuß runter. Irgendwann fingen die Erwachsenen an vom
„drunken rider“ zu singen. Zu viel Alkohol? Zu wenig Schlaf? Ich weiß es nicht. Wir galoppierten dann
zurück und hatten alle nochmal was zu lachen, als Pride, Pferd von Erwachsenem Nummer 8, aus
vollem Galopp am ersten Kleebüschel eine Vollbremsung einlegte. Mein Pferd dagegen hat sich
während des Galopps mit kleinen Portionen „ToGo“ begnügt. Mit einem entspannten Abend, viel Eis
und alkoholischen Getränken auf der Piazza von Roccaraso ging auch dieser Tag zu Ende.
Donnerstag. Die Rückkehr begann langsam, aber sicher. Wir erklommen noch einen Berg und
sicherten die Aussicht. Hier wollen wir nochmal erwähnen, dass es durchaus von Vorteil sein kann,
den Aufstieg dem Pferd zu überlassen. Nummer 2 hätte fast einen Arzt gebraucht, weil er nicht hören
wollte. Die Hitze an diesem Tag machte nicht nur Pferden zu schaffen. Wir durchquerten ein langes
Tal, auf dem Berg, im Galopp und fanden die Picknick-Stelle. Diese am Hang gelegene, schöne Stelle
war, haha Überraschung, am Hang. Es war also durchaus von Vorteil, nicht zu viel zu essen, sonst war
man weg. Auch von hier wurde die Aussicht genossen und geschlafen. Dann machten wir uns auf den
Weg abwärts. Auf halbem Weg, welcher übrigens echt schön war, wurden wir leider von einem
Gewitter eingeholt. Wir haben uns also alle ein paar Lagen wasserfestes Material übergeworfen und
den Weg fortgesetzt. Keiner wollte dann wirklich sein Pferd verlassen, geschweige denn mit dem
triefend nassen linken Schuh laufen. Wir alle waren froh, als der Schauer vorüber war. In Castel di
Sangro, unserem Zielort an diesem Tag, schien dann auch die Sonne. Auf der Zielgeraden gab es noch
einen kleinen Schock-Moment, als unser treuer weißer Begleiter unter die Hufe geriet. Wir entließen
die Pferde in ihren wohlverdienten Feierabend. Erwachsener Nummer 1, 2, 8 und ich sind dann auf
dem Traktoranhänger zurückgefahren. Abends gab es leckere Pizza und, Überraschung, jede Menge
Wein.
Der letzte Reittag brach an mit einer Tasse Schokopudding. Dieser Tag war nochmal einer der
witzigsten. Nicht zuletzt dank Nummer 2. Wir starteten wie immer früh und überquerten eine große
Straße. Verglichen mit deutschen Pferden sind die alle sehr taff. Anschließend ging es bergan. Oben
wurde am Hagebuttenbusch gestoppt und Geschichtsunterricht gemacht. Dann ging es weiter. Wir
durchquerten kleine Orte und hielten an einigen Tränken. Mittags picknickten wir ein letztes Mal.
Auch hier war es vielleicht ein bisschen zu viel Wein/Bier, denn fast alle Erwachsenen dösten vor sich
hin. Außer Nummer 8 und ich. Wir bösen Leute holten uns einen Grashalm zur Unterstützung und
ärgerten Nummer 2 und 7 ein „bisschen“. Es ging weiter bergan Richtung zuhause. Nochmal einen
Bach durchquert und jede Menge pausa bromberica gemacht. Da sollte man sagen, das diese Pausen
allerdings deutlich kürzer waren als die Klopausen der Erwachsenen, denn essen kann man ja auch
auf dem Pferd. Kurz vor dem Ziel musste Nummer 2 seine Aufstiegskünste nochmal der ganzen
Gruppe präsentieren. An dieser Stelle nochmal Glückwunsch, ich habe es kommen sehen… Auch
danke für das Aufscheuchen und Präsentieren des Wild Lebens Italiens, nächstes mal hätten wir aber
schon gerne etwas exotischeres. Wir beendeten diese tolle Reiterwoche mit einem lockeren Slalom
um die Bäume im Galopp, was nochmal Sattelfestigkeit forderte.
Wir gedenken auch nochmal kurz Christines Hemd, das den Brombären zum Opfer gefallen ist…
Some special Thanks:
Adult Number 1: Hey Mum, thanks for taking me with you hope u will do it again.
Adult Number 2: Detlef, thank you for all those funny moments and memories from that trip . And
thanks for driving us to Italy and back safely.
Adult Number 3: Heike, it was nice to meet u and thank u for that nice time.
Adult Number 4:Hey Marc, thanks for the nice and funny time and the speech on the last evening
that nobody of us will forget
Adult Number 5: Kathi, also to you some thanks for that funny and really nice time.
Adult Number 6: Christine, Thank u for being the ‘calm’ part of that crazy group and also thanks for
that amazing time.
Adult Number 7: Carmine, thank u for everything and especially all the delicious food.
Adult Number 8: Sandra, also thank u for that very funny and amazing time.
Promise: thanks for carrying me and being the best
To u all: Thank you for being alright with my English and I hope to see u all again.